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ES JET OPA?*)  -   1985

Rheinischer Schwank in 4 Akten von Karl Schmalbach

Opa hört nix
1985 Opa hört nix PH1

Die Geschichte vom schwerhörigen Großvater, der von seinen raffgierigen Nachkommen ausgetrickst werden soll, ist nicht neu. Karl Bunje hat sie in seinem niederdeutschen Stück DAS HÖHRROHR schon köstlich dargestellt. In ES JET OPA? wird ein ähnlicher Fall ins heutige ländliche Milieu und Bevölkerungsgemisch integriert. Dabei wird allerdings der neueste Stand der Hörgerätetechnik nicht voll berücksichtigt, denn der Hörapparat, den der angehende Schwiegerenkel Antonio dem Opa bastelt, ist deutlich größer als heute üblich. Dafür verschafft er gleich 3fachen Hörgenuss: Radio, Hörverstärker und Abschalten! Letzteres gefällt Opa übrigens am besten.
Aber, einmal seinen lieben Erbschleichern auf der Spur, beweist er seine Altersfitness: er geht mit der Kegelkasse seines lieben Schwiegersohnes auf Erlebnistour; wogegen dieser für Opa im Sanatorium landet. Außenseiter gibt es in diesem Stück gleich 2fach: Reiche Neubürger und arme Italiener. Letztere kommen schließlich besser weg als die "tujetrockene" Spekulanten. Die SchmitzFamilisch öffnet sich für einen ausländischen Schwiegersohn.

*)der ursprüngliche Titel OPA HÖRT NIX wurde später aus verlagsrechtlichen Gründen geändert.

Guter Rat Die Jroßkotz
ein echter Pflegefall
Ham mer Weihnachte ?
Stronzbuhr und 3 Morgen

Was ist Buretheater ?

Ganz einfach! Theater spielen in der Heimatsprache: sprechen "wie der Schnabel gewachsen ist". MundartTheater also?

Vielleicht; es wird nämlich schon problematisch, wenn diese Mundart geschrieben werden soll. Aus diesem Grunde ist auch beim Lotumer Buretheater das geschriebene Wort nebensächlich. Wichtig ist, was und wie es über die Bühnenrampe tönt.

Aber auch hierbei gibt es Probleme. Wenn nämlich Lank-Latumer Platt echt klingen soll, dürfen sich keine "Fremdwörter" einschleichen, weder hochdeutsch noch “plattierte“.

Wenn man heute die vielen gedruckten Mundartwerke liest, bekommt man doch erhebliche Zweifel, ob das dort in Vers oder Prosa gedruckte alles waschechte Mundart ist. Als in Lank-Latum Geborener und in Mundart Aufgewachsener weiß man, daß der tatsächlich gebrauchte Platt Wortschatz relativ gering war. Wollte man mehr ausdrücken, verfiel man zwangsläufig ins Hochdeutsche. Als Steigerung sozusagen und das wurde dann oft genug recht lustig, dann nämlich, wenn es nur zu einem "Hochdeutsch auf Klumpen" reichte.

Viele heutige Mundartdichter jedoch glauben sich und ihrem Publikum einen Gefallen zu tun, wenn sie die schönsten Verse und Geschichten in Mundart verfassen. Dabei werden dann oftmals hemmungslos alle benötigten Wörter aus dem Hochdeutschen entnommen und mit "einplattiert"! Der Volksmund aber hat diese Wortneuschöpfungen nie in denselben genommen. Mundart war und ist nicht unbedingt Volksmund. Wenn sie aber echt klingen soll, dann sollte sie sich am Volksmund orientieren, auch wenn der Wortschatz gering ist.

Der "Hiesige", also der eingeborene Lank-Latumer (es gibt noch einige) reagiert nur dann spontan und herzlich, wenn alles echt und ungekünstelt ist. Daraus folgert der Hinweis für den Neubürger  Wenn Sie etwas bei uns nicht verstanden haben, die alten Lank-Latumer aber laut und spontan lachen; lachen Sie einfach mit! Sie können sich aber darauf verlassen, das war dann echtes Lank-Latumer Platt...

.... UND DAS IST BURETHEATER

Auch in OPA HÖRT NIX.. werden Sie echtes ungepanschtes Lank-Latumer Platt hören. Aber achten Sie einmal darauf: Wenn Jakob sich steigern will, besonders seinem Finchen gegenüber; ob in Rage oder auch zärtlich, er verfällt ins Hochdeutsche, mal mehr mal weniger gekonnt. Mit wenig Erfolg übrigens, denn Finchen fällt auf solchen Stuß sowieso nicht herein.

Interessant ist, daß man auch mit Opa versucht, Hochdeutsch zu reden. Aber das ist wirklich Blödsinn, denn Opa hat sein Leben lang nur Platt gesprochen. Aber alte Leute glaubt man ja wie Kinder behandeln zu müssen, und Kinder sollten früher unter allen Umständen Hochdeutsch lernen, obwohl oder gerade weil die Eltern es auch nicht konnten.

Man wird sehen, wie unser Opa das HochdeutschGequassel aufnimmt. Allzuviel versteht er ohnehin nicht, denn....

OPA HÖRT NIX !!!

"Opa hörst du mich ???" "Eja, da staunste, wat !!"

Die Personen und ihre Darsteller:

Opa Schmidt                                          - Antony B. Christopher
Finchen, seine Tochter                           - Bärbel Ehrhardt
Jakob Schmitz                                        - Hans Reiners
Tina, beider Tochter                               - Gerda Paas
Karl Dagobert Großkopf, Nachbar         - Ulrich Stirken
Agathe, seine Frau                                 - Käthe Ostermann
Peter Strunz, Jungbauer auf Bülleshof  - Peter Schmalbach
Sophia Spirenzi                                      - Gena Kindel
Antonio, ihr Sohn                                   - Peter Kupp
Prof. Dr. Eduard Hecking                      - Karl Schmalbach
       

Juten Appetit

1999 Es jet Opa

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