Die Veränderung unserer Gesellschaft hat zwangsläufige Folgen für die Prinzipien des Volkstheaters. So ist es heute, nach der Übersensibilisierung
dieser Gesellschaft durch die "Gutmenschen" kaum noch möglich, den "fiesen Möpp", also den klassischen Außenseiter, etwa als Ausländer, Auswärtigen oder sonstwie Zugereisten darzustellen. So
lebt denn in unserer Handlung "Dä fiese Möpp" mitten in der SchmitzFamilisch. Erst später stellt sich heraus, dass er dort nicht hingehört, er wurde bei seiner Geburt vertauscht und das in voller
Absicht! durch die Hebamme. Ob solcherlei schicksalhafte Manipulationen vorkommen, vorgekommen sind, womöglich früher öfter als heute, bleibt uns ohnehin verborgen. Fest steht aber, dass sie wenn überhaupt nur
auf dem Dorf ans Tageslicht kommen. Hier stellt man, beim Blick in den Kinderwagen auf einen neuen Erdenbürger, ohnehin die anrüchige Frage: "Op wäm kütt dat Kenk?" Und, wenn diese Frage nicht
schlüssig beantwortet werden kann, so folgt in späteren Jahren sicher oftmals die verdächtige Feststellung "Dä es äver ärg ut de Art jeschlare!"
Auch dieses turbulente Stück kommt eigentlich ganz ohne Klamauk aus. Die Komik entwickelt sich von selber, aus einer
Handlung, die gespickt ist mit Trauerfällen und Bösartigkeiten...
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